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Bello an die Leine!

Innenpolitik

Berlin und seine Hunde – Eine Großstadt, die ständig kontrovers über Hunde und ihre Halter diskutiert. Jetzt will der Senat der Stadt Berlin das Hundegesetz (Berliner Landesleinenordnung- kurz Bello) reformieren und möchte dazu die Bürger mit ins Boot holen. Der „Bello-Dialog soll Bürgern die Möglichkeit zur Gestaltung eines neuen Hundegesetzes geben. Hierfür hat die Stadt eine Webseite eingerichtet auf der Kommentare eingereicht werden können. Zusätzlich gibt es sog. Sondierungsrunden und Bürgerversammlungen.

In Berlin leben geschätzt 109 angemeldete Hunde pro Quadratkilometer. In Frankfurt am Main sind es auf derselben Fläche nicht einmal die Hälfte. Dass gerade in Großstädten das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund problematisch ist, zeigt sich schon daran, dass sich Hundehalter oft persönlich angegriffen fühlen, wenn man sich beispielsweise über „Tretminen“ vor der eigenen Haustür beschwert. Die einen schimpfen über die uneinsichtigen Hundehalter, dies es nicht schaffen ihren Hund anzuleinen. Die anderen fordern mehr Initiativen vom Senat, um es Hundehaltern nicht noch schwerer zu machen. So oder so sind das Thema Hundehaltung und die damit verbundenen Konsequenzen heikel und schwierig zu besprechen.  „Das Zusammenleben von Menschen und Hunden ist ein sehr bewegendes Thema für die meisten Berliner», sagt die Staatssekretärin für Verbraucherschutz, Sabine Töpfer-Kataw (CDU). Auf der eigens dafür eingerichteten Webseite zum Dialog können die Berliner Ideen und Vorschläge einreichen, aber natürlich auch Kritikpunkte äußern. Seit dem Start wird das Portal von den Bürgern sehr gut angenommen und es sind bereits viele konstruktive Beiträge darunter. Das dient natürlich als Grundlage für eine sachliche Diskussion.  Im weiteren Verlauf werden nach zwei Bürgerversammlungen Sondierungsrunden mit Experten, Bürgern und Betroffenen durchgeführt. Dort wird festgelegt, welche Schwerpunkte weiter behandelt werden müssen. Fragen zur Leinenpflicht, Rasselisten, zum Hundeführerschein oder zu Auslaufgebieten sind zentrale Punkte.

Derzeit gibt es in Berlin 27 Freilaufflächen für Hunde. In Hamburg sind es 114.  Das ist nur ein Beispiel mit dem sich im Bello-Dialog alle Beteiligten auseinander setzen müssen. Hinzu kommt, dass täglich in der Hauptstadt 55 Tonnen Hundekot entstehen, die irgendwie entsorgt werden müssen. Zu welchen Ergebnissen auch immer der Bello-Dialog führt, er zeigt auch deutlich, wie man die Bürger von Anfang an einbeziehen kann.  Den Prozess über Änderungen und Verbesserungen am Hundegesetz in Berlin bestimmen die beteiligten Bürger und Fachleute. Erst am Ende hat der Senat das letzte Wort.

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