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Stadtwerke steigern deutlich ihre Kapazitäten

Energie

Die deutschen Stadtwerke haben 2011 deutlich mehr Strom erzeugt als noch 2010.Das ergab eine Mitgliederumfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Aktuell befinden sich 19.710 Megawatt (MW) im Besitz der kommunalen Energieerzeuger. Das ist ein Anstieg von rund 28 Prozent im Vergleich zu 2010.

Gemessen an der in Deutschland am Jahresende 2011 installierten Netto-Engpassleistung in Höhe von 157 Gigawatt stieg der Marktanteil auf 12,6 Prozent (2010: 9,8 Prozent). Ein Grund für den Anstieg ist unter anderem der Erwerb des Energieversorgers Steag durch sieben Stadtwerke.

„Der Zugewinn von Marktanteilen ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Wettbewerb und belegt das Engagement der Kommunalwirtschaft für das Gelingen der Energiewende,“ kommentierte VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck das Ergebnis.

Die kommunalen Energieversorger setzen vor allem auf die erneuerbaren Energien, auf Gas als Brückentechnologie und auf die Kraft-Wärme-Kopplung. Derzeit sind 4.403 MW an Erzeugungsanlagen im Bau oder im konkreten  Genehmigungsverfahren, wovon gut 31 Prozent auf die hoch effiziente Kraft-Wärme-Kopplung und knapp 27 Prozent auf den Ausbau der erneuerbaren Energien entfällt. Insgesamt wenden die kommunalen Versorger bereits 8,6 Milliarden Euro auf, davon 45 Prozent für erneuerbare Energien. Weitere Milliardeninvestitionen werden dazu kommen, „wenn die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen das erlauben“, so Reck. Genau in diesem Bereich gebe es derzeit allerdings Defizite: Um die Versorgungssicherheit der Wirtschaft und Privathaushalte weiterhin zu garantieren, sind flexible und hocheffiziente Kraftwerke notwendig, die die Stromeinspeisung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien bei Bedarf ausgleichen. „Dafür braucht es allerdings langfristig stabile und berechenbare Rahmenbedingungen für bestehende Kraftwerke und für Investitionen in den Neubau“, sagte Reck. Ein zukunftsfähiges Energiemarktkonzept müsse gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit konventioneller Kraftwerke sicherstellen, die Ausbauziele der Erneuerbaren ermöglichen und den notwendigen Aus- und Umbau der Stromnetze garantieren. Es müsse endlich eine Verständigung über die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen erzielt werden. Der weitere Ausbau der erneurbaren Energien lasse sich nicht mehr ohne weiteres in das bisherige Energiemarktmodell einfügen. Es fehle ein neues integriertes Energiemarktkonzept, das ausreichend Planungs- und Investitionssicherheit biete.