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Mehr Scheidungen durch Corona

Allgemein

Für die Bürger- und Standesämter waren die letzten Monate eine echte Durststrecke: Durch die Coronakrise fielen in ganz Deutschland viele Mitarbeiter für die Sachbearbeitung aus – bei einem jedoch fast gleichbleibenden Terminbedarf und Sachaufkommen führte und führt dies zwangsläufig zu einer Überlastung. Eine repräsentative Umfrage hat nun ergeben, dass sich die Anzahl der Scheidungsgesuche in den vergangenen Monat verfünffacht hat.

Dabei seien nach Schlussfolgerung der Erhebenden nicht nur die Umfrageergebnisse, sondern auch die stark erhöhte Nachfrage in Rechtsanwaltskanzleien in puncto Eherecht relevant. 2,2% der befragten Teilnehmer gaben an, während der Corona-Einschränkungen von Ende März bis Ende Mai die Entscheidung getroffen zu haben, die Ehe durch eine Scheidung zu beenden. Nur 0,42% aller Verheirateten sind es gemäß dem Statistischen Bundesamt im Vorjahres-Vergleichszeitraum (Zwei-Monats-Durchschnitt im Jahr 2018).

Die Soziologen schlüsseln weiterhin auf, dass es unter diesen Scheidungswilligen zwei Gruppen gibt: Auf der einen Seite stehen Paare, bei denen die starke räumliche Eingrenzung der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte. Auf der anderen Seite stehen bereits getrennte Paare, welche sich durch das erzwungene Innehalten nun erstmalig um eine Sortierung bzw. Bereinigung ihrere Verhältnisse kümmern konnten – und mit dem Kapitel Ehe abschließen wollen.

Wie viele Paare, Ehen und Liebesbeziehungen sich in Zeiten von Corona herausbildeten, ist leider nicht bekannt.

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