Kopo

Hessischer Integrationspreis 2015: Preisträger stehen fest

Innenpolitik

Die Thematik „Integration und Flüchtlinge“ stand im Mittelpunkt der diesjährigen Ausschreibung des Hessischen Integrationspreises. „Flüchtlinge, die in unserem Land ankommen, suchen Zuflucht vor Krieg, Verfolgung und Gewalt“, betonte der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, bei der Bekanntgabe der Preisträger in Wiesbaden.

„Durch das außergewöhnliche große Engagement der gesamten Gesellschaft ist es uns gelungen, den Menschen in vielfältiger Weise Unterstützung und Hilfe zu bieten, um eine neue Lebensperspektive zu finden“, erklärte Dreiseitel und verwies auf 130 Bewerbungen, die höchste Zahl seit der Stiftung des Integrationspreises im Jahr 2004.

Preisträger 2015

Mit 6.000 € Preisgeld wird das Projekt „teachers on the road“, Frankfurt, prämiert.  Kern des im Jahr 2013 begonnenen Projektes ist die Erteilung von Sprachunterricht für Flüchtlinge unabhängig von deren Aufenthaltsstatus. An verschiedenen Standorten in Hessen und darüber hinaus geben ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kostenlos Kurse, die von Alphabetisierung bis zur Berufsvorbereitung reichen und neben Deutschkenntnissen auch kulturelle, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge vermitteln. Wesentliches Anliegen ist hierbei, den Menschen möglichst rasch eine umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Ein Preisgeld in Höhe von 5.000 € wird der Wohngemeinschaft „Hoffnungshaus.de“, Burghaun, zugesprochen.  Im sogenannten „Hoffnungshaus.de“ sind seit Februar 2014 ausländische Familien, Alleinerziehende sowie Schwangere, die sich im Asylverfahren befinden, untergebracht. Der Trägerverein möchte den dort lebenden Menschen einen Schutz-, Ruhe- und Sicherheitsraum bieten und so zu einer Wohngemeinschaft gelangen, die Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Den Bewohnern wird darüber hinaus eine individuelle Begleit- und Entwicklungshilfe angeboten.

Jeweils 3.000 € Preisgeld erhalten die nachfolgend genannten Projekte, als spezifische Beispiele für die Vielzahl der Flüchtlingsinitiativen in Hessen:

„Netzwerk Neue Nachbarn – Hilfe für Flüchtlinge“, Büdingen
In Büdingen engagieren sich bereits seit Jahren Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich im Flüchtlingsbereich. Seit März 2014 haben sich im „Netzwerk Neue Nachbarn“ verschiedene Gruppierungen zusammengeschlossen, um Erfahrungen auszutauschen und neue Projekte zu organisieren. In enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung koordiniert das Netzwerk vielfältige Aktionen, so z. B. Paten- und Dolmetscherprojekte, Deutschkurse, Fahrradverleih etc.

„Freundeskreis Flüchtlinge“, Rödermark
Der „Freundeskreis Flüchtlinge“ wurde im März 2014 vom „Netzwerk für Integration in Rödermark e. V.“ ins Leben gerufen. Mittlerweile engagieren sich ca. 100 ehrenamtliche Helfer in unterschiedlichen Bereichen (z. B. Partnerschaften, Sprachförderung, Freundschaftsfest, Fahrradwerkstatt) für die am Ort lebenden Flüchtlinge. Der Trägerverein blickt mittlerweile auf eine fast 25-jährige Aktivität bei der Beratung und Betreuung von Flüchtlingen zurück.

„Deutsch-Syrischer Verein zur Förderung der Freiheiten und Menschen rechte e. V.“, Darmstadt
Der aus über 60 Mitgliedern bestehende Verein wurde 2011 zunächst mit dem Ziel gegründet, die Menschen in Syrien in Ihrem Einsatz für Frieden und Freiheit zu unterstützen. Mittlerweile zeichnet sich der Verein durch eine umfassende Unterstützung und Beratung der hier nach Deutschland geflohenen Menschen aus Syrien aus und steht hierzu mit der Stadt Darmstadt in ständigem Austausch.

Tags: ,

Artikel drucken

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren