Künftig wird E.ON Mitte EAM heißen. Bisher verfügten die zwölf Landkreise Eichsfeld, Göttingen, Hersfeld-Rotenburg, Höxter, Kassel, Lahn-Dill, Northeim, Main-Kinzig, Marburg-Biedenkopf, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meißner sowie die Stadt Göttingen über einen Anteil von 26,7 Prozent an der E.ON Mitte AG. Für 617 Millionen Euro kauften die 13 Aktionäre nun weitere 67,9 Prozent des Unternehmens. Übrig bleiben 5,4 Prozent, der Vertrieb von E.ON Mitte. Er soll im Konzern verbleiben und in eine neue, integrierte Vertriebsgesellschaft der E.ON Deutschland überführt werden.

E.ON behält Kunden

Der Kauf des Energieversorgers bedeutet, dass nun knapp 50.000 Kilometer Strom- und Gasleitungen in weiten Teilen Hessens, in Ostwestfalen und Westthüringen sowie in Südniedersachsen den 13 Aktionären gehören. Die Strom- und Gaskunden werden weiterhin von E.ON mit Energie versorgt. In der Region sind das etwa 700.000 Kunden. Für die Energielieferung zahlt E.ON künftig Netzentgelte an die EAM. Die Kaufsumme des Aktienpakets von 617 Millionen Euro soll über 20 Jahre abgezahlt werden.

Nach dem Unternehmenskauf ist in einem weiteren Schritt geplant, dass sich auch die Konzession gebenden Kommunen an der neuen EAM beteiligen können. Die kommunalen Aktionäre hatten bereits frühzeitig für eine Erweiterung der zukünftigen Anteilseigner durch die Einbindung der Städte und Gemeinden im Netzgebiet geworben. Bereits 128 Kommunen haben ihr konkretes Interesse bekundet, die Beteiligung an dem neuen kommunalen Energieversorger zu prüfen.

Im vergangenen Jahr hatten bereits 400 Städte und Gemeinden den Mehrheitsanteil an der E.ON Thüringer Energie AG übernommen. Seitdem ist der regionale Energieversorger vollständig in kommunaler Hand und agiert nun unter dem Namen Thüringer Energie AG.