Der eigens für die Übernahme des Energieversorgers gegründete Kommunale Energiezweckverband muss Kredite in Höhe von 946,5 Millionen Euro aufnehmen. Finanziert wird der Kauf maßgeblich von der Thüringer Aufbaubank. Sie hatte ihren Finanzierungsbeitrag in der vergangenen Woche um ein Drittel auf 300 Millionen Euro aufgestockt und damit Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) gebracht. Außerdem geben die Commerzbank, die DKB und die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Kredite. Die Helaba beteiligt sich nach Angaben von Brandt nun mit einem relativ geringen Betrag. Ihre rechtlichen Bedenken hatten in den vergangenen Wochen eine erfolgreiche Abwicklung des Kaufes immer wieder verzögert. Eine kostspielige Verzögerung: 82.000 Euro Zinsen mussten die Kommunen an E.ON zahlen – pro Tag.
Der Kommunale Energiezweckverband rechnet damit, dass am Mittwoch die Kaufsumme für den 43 Prozent Anteil an E.ON überwiesen werden kann.

Dem Kommunalen Energiezweckverband (KET)  gehören derzeit 393 Thüringer Städte und Gemeinden an. Er will nach bisherigen Informationen bis zu 46 Prozent der Anteile an dem Thüringer Stromversorger kaufen. Gemeinsam mit rund 400 weiteren Kommunen ist der Verband Aktionär der Beteiligungsgesellschaft KEBT, welche rund 36 Prozent an dem Unternehmen hält. Von der vollständigen Kommunalisierung der E.ON Thüringer Energie AG versprechen sich die im KET zusammengeschlossenen Kommunen eine bessere Enflussnahme auf die Stromversorgung in Thüringen. Bezahlen muss die Kommunalisierung das übernommene Unternehmen selbst. Zinsen und Tilgung für seine Kredite will der KET aus Gewinnausschüttungen und weiteren Zahlungen von E.ON Thüringen aufbringen.

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