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Gera sagt Nein zum E.ON-Kauf

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Die thüringische Stadt Gera wird sich beim angestrebten Kauf der E.ON Thüringer Energie AG durch den eigens dafür gegründeten Kommunalen Energiezweckverband Thüringen (KET) nicht beteiligen. Eine komplette Übernahme durch kommunale Anteilseigner wäre möglich, doch würden beim Kauf auch etwa 500 Millionen Euro Schulden der E.ON Thüringer Energie AG an die Muttergesellschaft übernommen werden.

Geht die E.ON Thüringer Energie AG komplett in kommunale Hände über?

Geht die E.ON Thüringer Energie AG komplett in kommunale Hände über?

Bürgermeister Norbert Hein gab aus diesem Grund dem Vorkaufsrecht für das 53 prozentige Aktienpaket eine Absage. Die Stadt Gera habe mit der Energieversorgung Gera einen leistungsfähigen Versorger und will für etwaige Risiken die durch die Übernahme der E.ON Thüringer Energie AG entstehen nicht zahlen müssen. Bereits heute befinden sich 47 Prozent der Thüringer E.ON im Besitz der Kommunalen Energie Beteiligungsgesellschaft Thüringen AG (KEBT) an der auch die Stadt Gera mit rund 10.000 Aktien beteiligt ist.

Anfang der letzten Woche wurde der KET von den Städten Weimar, Bleicherode, Bad Sulza, Hildburghausen und Langewiesen gegründet um das zum Verkauf stehende Aktienpaket  der E.ON zu erwerben. Bis zum Freitag vergangener Woche sind laut MDR bereits 60 Prozent der Thüringer Kommunen dem KET beigetreten.

Nach bisherigem Stand der Dinge würde das Aktienpaket mit über 1,5 Millionen Aktien mindestens 600 Millionen Euro kosten. Da die E.ON Thüringer Energie AG aber noch 500 Millionen Euro Schulden beim Mutterkonzern aus Düsseldorf hat, würden diese bei einer Übernahme des Pakets an die Thüringer Kommunen weitergegeben werden. Somit müssen die Kommunen im Land mindestens 1,1 Milliarden Euro zahlen, um die Energieversorgung wieder in die kommunale Hände zu bekommen.

Bild: E.ON

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