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Verdacht auf Preisabsprachen in der Zuckerindustrie

Europa

Nachdem das Bundeskartellamt illegalen Preisabsprachen bei Kartoffelerzeugern auf die Schliche gekommen ist, scheint nun auch die Zuckerindustrie von Preisabsprachen betroffen zu sein. Die EU- Kommission verdächtigt mehrere europäische Zuckerproduzenten die Preise für Weißzucker jahrelang abgesprochen und damit künstlich hoch gehalten zu haben.

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Bereits Ende April wurden europaweit mehrere Büros großer Zuckerhersteller durchsucht, heißt es von der EU-Kommission in Brüssel.  Woher man die Hinweise habe und welche Unternehmen genau verdächtigt werden ist derzeit noch  nicht bekannt. Laut Berichten vom Handelsblatt und Tagespiegel sollen auch die Unternehmen Südzucker mit Sitz in Mannheim sowie Nordzucker mit Sitz in Braunschweig im Fokus der Ermittler stehen. Die beiden Unternehmen sind die größten Zuckerproduzenten in Europa. Dabei  wurden allerdings nur deren Tochterfirmen im Ausland untersucht und keine Räumlichkeiten in Deutschland, heißt es vom Branchenverband Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ).

Strafen von Seiten der EU können die Zuckerproduzenten hart treffen. Strafgelder von bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes werden genannt. Zwar seien die Untersuchungen von Ende April  nur ein erster Schritt und sagten noch nichts über die tatsächliche Schuld der Unternehmen aus, doch ließen die zeitweisen Preissteigerungen bei Zucker von über 700 Euro pro Tonne die Kartellwächter stutzig werden.

In dem streng regulierten europäischen Zuckermarkt wird in der Zuckerverordnung von 2006 festgelegt, dass 85 Prozent des europäischen Bedarfs aus eigenem Anbau kommen müssen. Nur 15 Prozent dürfen aus anderen Anbauländern  bezogen werden.

 

Bild:live-and-stereo@flickr.com

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