„Wir.Dienen.Deutschland.“ So treffend bringt die Bundeswehr ihr Selbstverständnis auf den Punkt. In der Corona-Pandemie zeigen die Soldatinnen und Soldaten einmal mehr, was ganz konkret hinter diesem Motto steckt. Zur Hilfe gerufen, leisten sie in ganz Deutschland dringend benötigte Unterstützung bei der Bewältigung dieser schweren gesundheitlichen Krise.
Auch im Kreis Höxter sind die Bürgerinnen und Bürger in Uniform im Einsatz, etwa in Alten- und Pflegeeinrichtungen mit akuten Ausbruchsgeschehen. Angefragt wurde die Hilfe vom Krisenstab des Kreises Höxter. „In dieser Krise zeigt sich einmal mehr: Die Bundeswehr ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ihre Hilfe in dieser schweren Zeit ist für uns enorm wichtig. Ich danke allen Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz zum Wohl ihrer Mitmenschen“, freut sich Michael Stickeln, Landrat des Kreises Höxter. „Sie leisten damit einen sehr wichtigen Dienst an unserer Gesellschaft.“
Insgesamt 45 Soldatinnen und Soldaten des in Höxter stationierten ABC-Abwehrbataillons 7 sind zur Bewältigung der Corona-Pandemie im Dienst. Bereits seit November 2020 unterstützen zehn der Bundeswehrangehörigen das Gesundheitsamt des Kreises Höxter. Ihr Ziel: Infektionsketten nachverfolgen, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. „Der Einsatz der Kameradinnen und Kameraden ist eine enorme Hilfe, für die wir sehr dankbar sind. Die zielorientierte und strukturierte Arbeitsweise, die sie aus ihrem militärischen Alltag gewohnt sind, ist für uns ein großer Vorteil“, sagt Dr. Ronald Woltering, Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Höxter. Zehn weitere Soldatinnen und Soldaten befinden sich in Bereitschaft, um im Bedarfsfall beim Betrieb des Impfzentrums des Kreises Höxter in Brakel zu unterstützten. Der Krisenstab des Kreises hat zudem über das Kreisverbindungskommando Höxter verschiedene Hilfeleistungsanträge durch die Bundeswehr an das Landeskommando Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf gestellt, nachdem es in Alten- und Pflegeeinrichtungen zu Corona- Ausbrüchen kam. Weil auch viele der dort tätigen Pflegekräfte positiv getestet wurden oder als Kontaktpersonen in Quarantäne waren, musste die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin sichergestellt werden. Bisher entlasteten deshalb 21 Soldatinnen und Soldaten mit helfenden Händen das Pflegepersonal in zwei Senioreneinrichtungen.
„Wir können mit unseren Kräften alle Arbeiten übernehmen, die abseits der Pflege durchzuführen sind. Die Soldatinnen und Soldaten verteilen zum Beispiel das Essen in den Einrichtungen, sortieren Wäsche oder desinfizieren Oberflächen. Besonders wichtig ist aber auch der Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern. Sie sind sehr dankbar über die Aufmerksamkeit. Auch von den Soldatinnen und Soldaten erhalten wir sehr positive Rückmeldungen zu ihren Einsätzen. Sie freuen sich enorm, dass sie in dieser Ausnahmesituation helfen können“, berichtet der Leiter des Kreisverbindungskommandos Höxter, Oberstleutnant Jens Markus. Die dritte Säule der Bundeswehr-Hilfe im Kreis Höxter ist die routinemäßige Durchführung von Schnelltests in Pflegeeinrichtungen. Insgesamt 14 Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrbataillons 7 sind dafür seit Januar im Einsatz. In Nordrhein-Westfalen war dies die erste Unterstützung im Rahmen von Amtshilfe dieser Art, wie das Landeskommando Düsseldorf mitteilte. „Einrichtungen in fünf Städten des Kreises Höxter haben das Angebot zur Hilfeleistung durch die Bundeswehr gern angenommen“, sagt der Leiter des Kreisverbindungskommandos Höxter, Oberstleutnant Jens Markus. „Wir haben eine Initiative der Bundesverteidigungsministerin aufgegriffen, die im Januar angekündigt hatte, dass bundesweit Soldaten bereitstehen, um die Durchführung von Schnelltests in Pflegeeinrichtungen zu unterstützen.“
Autor: Matthias Kämpfer, Leiter des Krisenstabes des Kreises Höxter