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Weniger Menschen beziehen Hilfe zum Lebensunterhalt

Allgemein, Soziales

Am Jahresende 2016 erhielten in Deutschland rund 374 000 Personen Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem 3. Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren davon 54 % Männer und 46 % Frauen. Damit sank die Zahl der Empfänger im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 %. 2015 hatten 398 000 Personen entsprechende Leistungen bezogen. Zuvor war die Zahl der Leistungsbezieher letztmals im Jahr 2009 zurückgegangen.

241 000 Leistungsberechtigte (64 %) lebten in Einrichtungen wie Wohn- oder Pflegeheimen. 133 000 Leistungsberechtigte (36 %) lebten außerhalb solcher Einrichtungen, davon überwiegend in Einpersonenhaushalten. Gegenüber dem Vorjahr ging vor allem die Zahl der in Einrichtungen lebenden  Empfänger zurück. Ende 2016 bezogen 7,5 % weniger Personen in Einrichtungen Hilfe zum Lebensunterhalt, 2,7 % weniger Personen außerhalb von Einrichtungen.

Mit 54 Jahren waren die Leistungsbezieherinnen und -bezieher in Einrichtungen im Durchschnitt deutlich älter als außerhalb von Einrichtungen (43 Jahre).

Hilfe zum Lebensunterhalt richtet sich unter anderem an Menschen mit Behinderung und pflegebedürftige Personen, die in Einrichtungen leben und dort Eingliederungshilfe für behinderte Menschen nach dem 6. Kapitel (SGB XII) oder Hilfe zur Pflege nach dem 7. Kapitel (SGB XII) beziehen. Sie können neben diesen rein maßnahmenbezogenen Sozialhilfeleistungen auch Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten. Voraussetzung hierfür ist, dass sie diesen Bedarf nicht in anderer Weise decken können, zum Beispiel durch Renteneinkünfte oder durch Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem 4. Kapitel (SGB XII). Außerhalb von Einrichtungen kommt die Hilfe zum Lebensunterhalt etwa für vorübergehend Erwerbsunfähige, längerfristig Erkrankte oder Personen im Vorruhestand mit niedriger Rente in Betracht.

Empfänger und Empfängerinnen von Hilfe zum Lebensunterhalt in Deutschland am 31.12.

Jahr Insgesamt Veränderung
zum Vorjahr
in %
davon
außerhalb von
Einrichtungen
in Einrichtungen
a Ohne Bremen.
2005 a 271 501 X 79 337 192 164
2006 a 303 869 11,9 80 312 223 557
2007 312 477 2,8 88 459 224 018
2008 324 961 4,0 92 320 232 641
2009 313 912 – 3,4 92 750 221 162
2010 319 362 1,7 98 354 221 008
2011 331 758 3,9 108 215 223 543
2012 342 640 3,3 112 585 230 055
2013 370 275 8,1 122 376 247 899
2014 382 473 3,3 132 770 249 703
2015 397 577 3,9 137 145 260 432
2016 374 310 – 5,9 133 389 240 921

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